Geschlossene Solarfonds – ein wachsender Markt
Geschlossene Solarfonds bieten dem Anleger die Chance, über eine unternehmerische Beteiligung an Photovoltaikparks eine relativ sichere Rendite außerhalb von Börsenturbulenzen und Inflationseinflüssen zu erwirtschaften. Der für geschlossene Fonds typische Ablauf – also die Zeichnung der Fondsanteile während der Platzierungsphase und die anschließende langjährige Haltedauer – bedingen ein für diese Bindung frei verfügbares Kapital, was nicht benötigt wird. Bei Solarfonds liegen die üblichen Kapitalbindungen bei etwa 10 bis 20 Jahren. Die 20 Jahre hängen dabei mit der Einspeisevergütung für regenerativ erzeugten Strom zusammen, die vom Gesetzgeber garantiert wird. Allerdings erlauben die meisten Fonds bereits einen früheren Ausstieg bzw. sind von vornherein auf kürzere Laufzeiten ausgelegt. Abhängig von Standort und erzeugter Stromquantität werden im Vergleich recht sicher kalkulierbare Erträge erwirtschaftet, die in regelmäßigen Auszahlungen an die Anleger weitergegeben werden.
Chancen und Risiken von Solarfonds
Eine durch die fixierte Einspeisevergütung möglich werdende, recht genaue Ertragskalkulation und die je nach Anlagentechnik und Standort unterschiedliche Ausbeute an Strom sind relativ gut vorhersagbare Größen bei Solarfonds. Bei anderen Formen von geschlossenen Fonds sind vergleichbare Voraussagen zur Ertragssituation sehr viel ungenauer. Der somit relativ sicheren Chance auf eine Rendite von etwa 4 bis 8 Prozent p.a. stehen einige Risiken gegenüber, dessen Gewicht jeder einzelne Anleger für sich abschätzen muss: Durch unvorhergesehene (oder auch politisch motivierte) Ereignisse können beispielsweise Verzögerungen oder Einschränkungen für den geplanten Anlagenbetrieb entstehen. Der Rohstoff Silizium könnte aufgrund vermehrt auftretender Beschaffungsprobleme nicht oder nicht rechtzeitig für die Solarzellen bereitgestellt werden, was ebenfalls eine Verzögerung und damit erhebliche Kosten nach sich zieht. Spielt die Natur in punkto Sonneneinstrahlungsmenge oder durch Einwirkung von Unwettern nicht bei der Ertragsplanung mit, kann sich dies ebenfalls kostensteigernd auswirken. Hinzu kommen natürlich noch die allgemeinen Risiken geschlossener Fonds wie ein möglicher Totalverlust bei sehr ungünstiger Geschäftsentwicklung oder die schlechte Handelbarkeit während der Laufzeit, falls das Kapital doch einmal wieder benötigt wird. Die Besteuerung der erzielten Erträge erfolgt mit dem persönlichen Steuersatz, da es sich hier um Einkünfte aus Gewerbebetrieb handelt, hier kann also der Steuersatz auch höher sein als bei den für Kapitalanlagen in Wertpapiere üblichen Abgeltungssteuersatz von 25%.
Fazit
Geschlossene Solarfonds eignen sich ggf. als Beimischung für ein Anlageportfolio, welches eine breite Risikoverteilung aufweisen soll. Die intensive Vorab-Information über die Beteiligung sollte vor einer Beitrittserklärung stehen – hier sind z.B. Referenzen des Emittenten, die Finanzierungsquote, sowie Standorte, Planzahlen des projektierten Unterfangens und der technische Qualitätsfaktor der Photovoltaikanlage sehr interessant. Wer entsprechendes Kapital zur freien Verfügung hat und dieses für die angegebene Laufzeit sicher nicht benötigt, kann über geschlossene Solarfonds an einer chancenreichen und kapitalmarktunabhängigen Investitionsform teilhaben.